Großbaustelle „Zähne“ – Teil 1

Mit 35 Jahren ist es schon eine traurige Feststellung, dass meine Zähne eigentlich einer Ruine gleicht. 2023 wird sich das ändern.

Wer in der Jugend Dinge schleifen lässt und meint, nicht auf seine Eltern oder Andere zu hören, wird sich in gewissen Bereichen irgendwann mit Konsequenzen konfrontiert sehen. So auch in meinem Fall mit meinen Zähnen. Es ist ein unangenehmes Thema für viele Menschen, deren Zähne nicht dem Ideal oder den eigenen Wünschen entsprechen. Machen wir uns nichts vor: Mein Gebiss will niemand haben. 

Aber was ist passiert? Ganz einfach! Meine Zähne haben eine Bürste sehr sehr selten gesehen und wer mich kennt weiß, dass ich gerne esse. Vor allem liebe ich süße Dinge, deren Geschmack und Zuckergehalt mich auf Wolke 7 bringen. So kommt, was kommen musste. Die Zähne haben dem Konsum über die Jahre und die mangelnde Pflege nicht Stand gehalten. Ich esse mit meinen Schneidezähnen und dem Rest, der da noch teilweise irgendwo im Zahnfleisch rumhängt. Das sowas nicht toll ist wusste ich schon lange, aber was will man machen? Die Angst vor Zahnärzten war stärker als die spontan auftretenden Zahnschmerzen. 

Es gab da auch mal einen Vorfall bei meinem damaligen Zahnarzt im Saarland, den ich und mein Körper nie vergessen werden. Ein Zahn musste raus (damals sah mein Gebiss noch besser aus), aber unter der örtlichen Betäubung passierte, womit ich nicht gerechnet habe. Die Krone ist beim Versuch, den Zahn auszuziehen gebrochen. Das Müsli war in meinem Mund zu spüren und die Gesamtsituation war so komisch und unangenehm für mich, dass mein Kreislauf versagte. Ich hab gemerkt, dass mein Körper sich gegen die Machenschaften wehrte, die der Zahnarzt im Begriff war auszuüben. Er schaffte es jedoch am Ende den Zahn mir komplett zu entreißen, aber nach Hause durfte ich eine halbe Stunde danach nicht. Erstmal flach auf die Couch legen, Beine hoch und den Kreislauf wieder in Schwung bringen. 

Eine weitere Operation an meinem Rücken war nötig. Verstopfte Talgdrüse, irgendwie sowas in der Art. Ein kleines Ei war auf meinem Rücken zu erkennen und musste, Zitat: ‚ausgeschabt‘ werden. Ich sags euch, das war nicht schmerzhaft, aber unangenehm. Mein Körper mag es nicht, wenn an mir rumgedoktort wird. Zähne sind da eine ganz andere Liga als sowas, aber so eine kleine OP reicht aus, um mich umzuwerfen. Meine Hörsinn wurde Stumpf, meine Reaktion mit den Augen ließ nach, atmen fiel schwer. Deshalb fürchte ich ambulante Operationen und warte meist immer so lange, bis es schon zu spät ist. Und da sind wir wieder bei den Zähnen. 

Heute, am 25. Mai um 13:15 Uhr war es dann soweit. Die erste Operation stand an und während ich noch Zuhause warte, schreibe ich meine Gedanken hier nieder. Gestern noch war alles ok. Je näher der Termin rückt, umso mehr mach ich mir Gedanken. Aus Dummheit hab ich mir ein Video auf Youtube angeschaut, wie eine Operation an Zähnen unter Vollnarkose abläuft. Ganz dumme Idee. Wie da der Schlauch für die Beatmung durch die Nase geschoben und mit einer Zange durch den Mund in die Luftröhre gelegt wird… Da musste ich abschalten. Kopfkino. Jetzt heißt es Augen zu und durch. Bin gespannt wie schmerzhaft es anschließend sein wird. 

Der Plan sieht folgendermaßen aus: An diesem ersten OP Termin wird der Oberkiefer von allem befreit, was nicht mehr da rein gehört. Alle Reste werden entfernt und die noch größtenteils gesunden Zähne werden repariert und versucht zu erhalten. Im nächsten Termin wird das Selbe mit dem Unterkiefer gemacht. Dann muss alles erstmal verheilen und vorbereitet werden für die nächste Schlacht. Damit ich irgendwann wieder über ein vollständiges Gebiss verfügen kann, müssen Röntgenbilder gemacht, die Kiefer müssen ausgemessen und aufgebaut werden, damit die neuen Zähne auch dem Gebiss zugeschnitten werden können. Es werden aller Voraussicht nach pro Kiefer 4 Implantate gesetzt, die wiederum verheilen müssen, bevor am Ende dann die Zähne eingesetzt werden können. Die Ärztin und ich waren uns einig, dass eine rausnehmbare Proteste Schmutz ist in meinem Alter. Würde sie sicherlich auch nicht soviel verdienen, aber sie hat Recht. Soweit der grobe Plan, über den ich euch bis zum Ende hin weiterhin informieren möchte und werde. Nun geht es erstmal zur ersten OP. Also bis gleich. 

(Operation Oberkiefer) 

Nach Zahn OP 1

Da bin ich wieder. Die OP lief gut, hat jedoch statt 60 Minuten ganze 90 Minuten in Beschlag genommen. Ich bin noch immer nicht voll fit, die Narkose kickt richtig rein. Wir sind aber zuhause angekommen und ich sitz in meinem Schaukelstuhl und genieße die Ruhe. Aktuell halten sich die Schmerzen auch in Grenzen. Liegt vermutlich an dem Zeugs, dass die mir gespritzt haben. Ibus sind mein bester Freund jetzt und das Dampfen werde ich paar Tage sein lassen müssen. Verdammte Axt.

Morgen darf ich wieder hin zur Kontrolle. Also Hals- und Zahnbruch oder wie war das?

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